Beifang: Tödliches Drama für Hunderttausende Meerestiere

Die Methoden der industriellen Fischerei sind nicht selektiv. Das führt dazu, dass neben den gezielt gefangenen Tierarten auch ungewollte Arten in den Netzen landen – man spricht von Beifang. Das betrifft etwa 11 Prozent der gesamten registrierten Fangmenge.

Beifang ist für horrende Todeszahlen verantwortlich

Nicht nur die Dezimierung der Populationen der befischten Zielarten, sondern auch der Beifang von Hunderttausenden von Meerestieren in den Fanggeräten ist verheerend. Ein grosser Teil der versehentlich gefangenen Meerestiere wird schwer verletzt oder tot wieder über Bord geworfen. Schätzungen zufolge machen diese Rückwürfe weltweit knapp 11 Prozent der gesamten Fangmenge oder etwa 9 Millionen Tonnen aus. In Bezug auf gefährdete, bedrohte und geschützte Arten geht die Wissenschaft davon aus, dass über 20 Millionen Individuen pro Jahr als Beifang enden:

Beifang ist ein weltweites Problem

Wenn die Supertrawler ihre riesigen Schleppnetze durchs Freiwasser der Antarktis ziehen, um Krill zu fangen, enden teilweise auch Wale als Beifang in ihren Netzen. Doch nicht nur in den Weiten der grossen Ozeane tritt Beifang auf: Ein kürzliches Massensterben von Kegelrobben in der Ostsee konnte auf das Ertrinken der Tiere aufgrund von Verfangen in Netzen zurückgeführt werden.

Welche Fangmethoden sind für Beifang verantwortlich?

Dieser immense Beifang tritt auf, weil die industrielle Fischerei nicht selektiv und sorgfältig, sondern brachial vorgeht. Zu den Methoden mit höchsten Beifangraten zählen Grundschleppnetze, Kiemennetze, Ringwadennetze und pelagische Langleinen.

Grundschleppnetze werden von Trawlern gezogen und über den Meeresboden geschleift, während sie ganze Lebensräume zerstören. Vor allem Krebstiere wie Garnelen und Plattfische enden in diesen Netzen. In der Europäischen Union ist die Grundschleppnetzfischerei für 92 Prozent der registrierten Beifänge verantwortlich. Nebst hohen Beifangraten – beim Garnelenfang treten Beifangraten von bis zu 80 Prozent auf – zerstören diese Netze auch Strukturen am Meeresboden (z.B. Korallen) und damit einen wichtigen Lebensraum.
Kiemennetze werden wie eine tödliche Wand senkrecht ins Wasser gehängt. Sie kommen beispielsweise für den Fang von Hering zum Einsatz. In den «Wänden des Todes» verheddern sich aber auch Wale, Schildkröten und Vögel.
Die Ringwadennetz-Methode findet vor allem beim Thunfisch- und Makrelenfang Verwendung. Die Ringwade ist ein Netz, das rund um Fischschwärme ausgelegt und am unteren Ende wie ein Beutel zugezogen wird. Auch bei dieser Methode entsteht Beifang, insbesondere von Delfinen.
Pelagische Leinen sind mehrere Kilometer lang und mit Tausenden Köderhaken versehen. Zielarten dieser Methode sind vor allem Thun- und Schwertfische. Die Beifangraten sind unter anderem bei Seevögeln, Haien und Meeresschildkröten hoch.
© Urgent Seas

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