Das stille Leiden der Meerestiere für unseren Genuss

Fische, Krebs- und Weichtiere bezahlen einen hohen Preis für unseren Konsum. Sie verenden oft qualvoll beim oder nach dem Fang oder fristen ein monotones Dasein in der Zucht, die der Massentierhaltung an Land gleichkommt. Während jedes Jahr rund 80 Milliarden Landtiere für unseren Konsum geschlachtet werden, beträgt die Zahl der getöteten wild lebenden Fische 1’400 Milliarden – zynischerweise wird die Menge an getötetem Fisch jedoch vornehmlich in der Masseinheit «Tonnen» angegeben anstatt von der Anzahl an Individuen zu sprechen.

Oktopusse erleiden qualvolle Tötungsmethoden

Es gibt weltweit mehr als 300 Tintenfischarten, über ein Drittel davon wird kommerziell gefischt. Die Tötung von Tintenfischen erfolgt alles andere als stress- und schmerzfrei. Im Gegenteil: sie werden erschlagen, umgestülpt, in Netzen aufgehängt oder auf Eis gelegt, bis sie schliesslich ersticken.

Viele Bestände sind bereits überfischt, trotzdem steigt die Nachfrage nach ihnen kontinuierlich. Deshalb wird versucht, sie zu züchten. Die beliebteste Art unter ihnen: der gewöhnliche Krake, auch Oktopus genannt.

Die Zucht dieser Tiere ist sowohl aus ökologischen Gründen als auch aus Sicht des Tierschutzes uneingeschränkt abzulehnen:

Tintenfische sind Fleischfresser. Sie benötigen für den Körperunterhalt das Dreifache des Eigengewichts an Nahrung, das in der Zucht aus Fischmehl und Fischöl von Wildfängen besteht. Dieses Vorgehen befeuert die Überfischung der Meere.

Es handelt sich um hoch entwickelte, empfindsame Wesen, deren Wohlbefinden von stimulierenden Umweltbedingungen abhängt. Diese Eigenschaften lassen sich nicht mit der Haltung in der Intensivzucht vereinbaren.

Zuchtlachse: Bei lebendigem Leib gefressen

In Intensivzuchten wie der Lachszucht ist die Besatzdichte in den Zuchtgehegen sehr hoch. Das Ausleben von biologischen Bedürfnissen ist massiv eingeschränkt und wie bei der Massentierhaltung an Land treten gesundheitliche Probleme, Deformationen und Verhaltensstörungen auf. So sind Fische in Intensivzuchten chronischem Stress ausgesetzt, erleben Verletzungen, sind teilweise aggressiv und ihre Immunabwehr ist geschwächt. In der Lachszucht spricht man in einigen Fällen sogar von «Zombielachsen»: Die Tiere sind von Parasiten wie der Lachslaus befallen. Sie weisen offene Wunden auf, ganze Körperteile sind angefressen. 2023 wurden vor Island innerhalb weniger Tage etwa eine Million solcher Zombielachse aus dem Meer geholt. Sie waren grösstenteils tot oder dem Tode nahe.

Meeresfische ersticken oder werden in den Netzen erdrückt

Vielerorts wird darauf geachtet, Tiere ohne Leiden zu töten. Bei Meerestieren gilt diese Maxime nur selten. Ein Grossteil der schätzungsweise 1-2 Billionen gefangenen Meeresfische verendet qualvoll. Sie werden in den Fangnetzen vom Gewicht ihrer Artgenossen erdrückt, hängen verletzt an Haken im Wasser, ersticken an Deck der Fangschiffe oder werden bei vollem Bewusstsein verarbeitet.

Krebstiere erleiden grausame Praktiken

Auch bei den Krebstieren sind die Tötungsmethoden keineswegs human: Obwohl sie nachweislich schmerzempfindlich sind, werden Garnelen, Hummer und andere Krebstiere ohne Betäubung vergast, eingefroren oder ins kochende Wasser geworfen. Dabei sind sie einem regelrechten Todeskampf ausgesetzt.

Doch nicht nur die Tötung an sich, sondern auch die Zeit nach dem Fang gestaltet sich insbesondere für Hummer als qualvoll. Damit ihr Fleisch nicht verdirbt, werden sie über Monate lebendig auf Eis und in Becken aufbewahrt. Und damit sie sich nicht gegenseitig verletzen und ihr Fleisch an Wert verliert, harren sie mit zusammengebundenen Scheren aus.

Garnelen sind beliebt, und zwar so sehr, dass die Nachfrage zunehmend durch Zucht in Aquakulturen gestillt wird. In den Zuchten herrscht wie bei Fischen auch ein Dichtestress, da Tausende Tiere auf engem Raum gehalten werden. Die hohe Besatzdichte führt bei weiblichen Garnelen dazu, dass sie nicht fruchtbar werden. Die Industrie hat dafür ein qualvolles Gegenmittel entdeckt: Die Augenstielablation. Durch die Entfernung oder Durchtrennung der Augenstiele wird der Hormonhaushalt der Tiere nämlich insofern beeinflusst, dass eine erhöhte Eierproduktion ausgelöst wird. Die Entfernung der Augenstiele erfolgt in den meisten Fällen ohne Betäubung mit einer Klinge. Es bleiben desorientierte, sehbehinderte und verstümmelte Tiere zurück.

© Urgent Seas

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