Importverbot für Hai- und Rochenprodukte in die Schweiz
Auch die Schweiz ist in den internationalen Handel mit Haiflossen und Rochenfilets involviert: Zwischen 2000 und 2024 wurden 65 Tonnen Haifleisch und zwischen 2012 und 2024 87 Tonnen Rochenfleisch importiert. Gemeinsam mit Gallifrey Foundation und Shark Project fordern wir das Schweizer Parlament auf, ein Importverbot für Hai- und Rochenprodukte einzuführen.
Hintergrundinformationen
Argumentation
Haie und Rochen sind seit Hunderten von Millionen Jahren zentrale Schlüsselorganismen im Gleichgewicht der Ozeane. Sie regulieren Fischbestände, verteilen Nährstoffe und sorgen dafür, dass die verschiedenen Meeres-Ökosysteme intakt bleiben. Ohne sie gäbe es kaum vitale marine Lebensgemeinschaften. Mehr als ein Drittel aller Hai- und Rochenarten sind heute vom Aussterben bedroht – allein die Riffarten sind zu rund 59% gefährdet.
Haie sind wie viele Rochenarten langlebige Tiere, sie wachsen langsam und pflanzen sich erst nach mehreren Jahren fort. Das macht sie sehr anfällig für Überfischung. Der weltweite Handel mit Rochen- und Haifleisch und -produkten ist ein Milliardengeschäft.
Als Spitzenprädatoren reichern insbesondere Haie hohe Mengen schädlicher Stoffe an: z. B. Methylquecksilber, Blei, Arsen und Cadmium. Studien zeigen, dass der Verzehr von Haifleisch bereits bei einmaliger wöchentlicher Einnahme die Grenzwerte für Methylquecksilber bis zu dreifach überschreiten kann. Das bedeutet Risiken wie Nervenschäden, Nierenprobleme, Fortpflanzungsstörungen und erheblichen Schaden für ungeborene Kinder.
Ein Importverbot für alle Produkte aus Haien und Rochen würde zeigen: Die Schweiz nimmt die Überfischung der Meere ernst, schützt die marine Biodiversität und setzt damit wichtige Ziele der Schweizer Meeresstrategie um. Zudem würde sie Verantwortung für unsere ökologischen Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit übernehmen.
Petition für ein Importverbot von Hai- und Rochenprodukten
Methylquecksilber in Haifleisch auf dem europäischen und Schweizer Markt
Die gemeinnützigen Meeresschutzorganisationen ElasmOcean und Stop Finning Deutschland haben 51 Proben Haifischfleisch auf Methylquecksilber untersucht. Die Gallifrey Foundation steuerte Proben aus der Schweiz bei. Fast zwei Drittel der Proben wiesen hohe bis alarmierende Werte auf, einige überschritten sogar das Vierfache der zulässigen Grenzwerte.
Schlingerhaie: die stillen Tiefseebewohner mit hohem Schutzbedarf
Schlingerhaie gehören zu einer Gruppe von Tiefseehaien aus der Gattung Centrophorus. Sie leben in dunklen, kalten Meeresregionen in Tiefen von 100 bis über 1’000 Metern. Lange Zeit wurden sie kaum beachtet. Heute sind sie stark bedroht und stehen im Zentrum internationaler Schutzdebatten.
Haie sind Schlüsselarten für das Gleichgewicht der Ozeane
Haie bevölkern unsere Meere seit über 400 Millionen Jahren und gehören zu den erfolgreichsten Räubern der Erdgeschichte. Sie sichern das Gleichgewicht mariner Ökosysteme und wirken als Gradmesser für die Gesundheit der Ozeane. Sie haben auch einen hohen ökonomischen Wert. Doch langsames Wachstum und späte Fortpflanzung machen sie besonders anfällig für Überfischung.


