Haie sind Schlüsselarten für das Gleichgewicht der Ozeane

Haie bevölkern unsere Meere seit über 400 Millionen Jahren und gehören zu den erfolgreichsten Räubern der Erdgeschichte. Sie sichern das Gleichgewicht mariner Ökosysteme und wirken als Gradmesser für die Gesundheit der Ozeane. Sie haben auch einen hohen ökonomischen Wert. Doch langsames Wachstum und späte Fortpflanzung machen sie besonders anfällig für Überfischung – mit Folgen, die nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Fischerei und den Tourismus bedrohen.

Haie als Spitzenprädatoren

Viele Haiarten, wie Weiss- oder Hammerhaie, gehören zu den Spitzenprädatoren. Das bedeutet, dass sie selbst kaum natürliche Feinde haben. Ihre Jagd sorgt dafür, dass Bestände anderer Fischarten reguliert bleiben. Wenn Haie beispielsweise Fischschwärme oder Meeresschildkröten regulieren, können Seegraswiesen oder Korallenriffe besser gedeihen. Ohne Haie würden einige Beutetiere sich stark vermehren, ihren Lebensraum übernutzen und dadurch die Biodiversität gefährden. Dieser Mechanismus wird «Top-Down-Kontrolle» genannt. Zudem regulieren Haie auch die mittleren Räuber. Ohne Haie würden diese sich stark vermehren und kleinere Beutetiere überfressen – ein Ungleichgewicht, das ganze Ökosysteme zum Kippen bringen könnte.

Hohe Anfälligkeit für Überfischung

Haie brauchen Jahre bis Jahrzehnte, um überhaupt erwachsen zu werden. Im Gegensatz zu vielen Fischen, die schon nach 1–2 Jahren Nachwuchs bekommen, pflanzen sich Haie daher oft erst sehr spät fort.  Manche Arten, wie der Grönlandhai, erreichen ihre Geschlechtsreife erst nach über 100 Jahren. Das bedeutet: Es dauert lange, bis eine neue Generation entsteht. Haie bekommen keine tausenden Eier wie andere Fische, sondern meist nur wenige Junge pro Jahr. Je nach Art gebären sie 2–10 Nachkommen oder legen nur wenige Eier ab. Diese Faktoren führen dazu, dass Haie besonders anfällig sind für Überfischung. Schon ein kleiner Rückgang an Jungtieren kann dazu führen, dass eine Population über Jahrzehnte nicht wieder ins Gleichgewicht kommt. Viele Populationen schrumpfen seit Jahrzehnten dramatisch.

Der ökonomische Wert von Haien

Die Bedeutung von Haien beschränkt sich nicht nur auf die Ökologie. Auch wirtschaftlich spielen sie eine grosse Rolle. In vielen Ländern – wie zum Beispiel auf den Malediven – sind Begegnungen mit Haien ein wichtiger Teil des Tauchtourismus. Studien zeigen, dass ein einzelner lebender Hai über seine Lebenszeit hinweg einen vielfach höheren ökonomischen Wert hat als ein gefischter. Indirekt profitieren auch Fischereien von stabilen Haipopulationen, weil sie die Balance der Fischbestände sichern. Regionen mit gesunden Haibeständen haben nachhaltigere und ertragreichere Fischereien.

© Urgent Seas

Nein zum Haifang auf den Malediven

Per November 2025 heben die Malediven das jahrzehntelange Haifangverbot auf. Sende eine Protestmail an die maledivische Regierung und fordere sie dazu auf, den umfassenden Haischutz im Inselparadies aufrecht zu erhalten.

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© Urgent Seas

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