Zwergwale für unnütze Forschung gequält
Während drei Jahren wurden in Norwegen Experimente durchgeführt, die wissenschaftliche Informationen über das Hörvermögen von Zwergwalen liefern sollten. Nun haben die verantwortlichen norwegischen, dänischen und amerikanischen Forschungsinstitutionen die Studie veröffentlicht. Brisant: Was zu Reden gibt, sind nicht die Forschungsergebnisse, sondern die tierquälerischen Methoden.
Experimente führten zu Stress, Verletzungen und sogar zum Tod
Bei dem Experiment wurden junge Zwergwale in Netzen vor den Lofoten in Norwegen gefangen und bis zu sechs Stunden lang in einem modifizierten Lachskäfig zwischen zwei Flössen gehalten, um ihre Reaktion auf akustische Signale zu messen. Anschliessend wurden die Wale mit Ortungsgeräten ausgestattet und wieder freigelassen. Ziel des Experiments war es, die Auswirkungen der durch menschliche Aktivitäten verursachten Lärmbelästigung im Meer zu messen. Dies führte bei den Tieren zu Stress und Verletzungen.
In solchen Gehegen wurden die Zwergwale festgehalten © Whale and Dolphin Conservation
Forschungsergebnisse ohne Aussagekraft
Die fragwürdige Studie zeigt, dass die getesteten Zwergwale höhere Frequenzen wahrnehmen können als bisher angenommen. Dies ist zwar interessant, aber die Ergebnisse sind wenig aussagekräftig. Die Ergebnisse stammen aus Tests an nur zwei Individuen einer Art, aus derselben Population und Altersgruppe. Rückschlüsse auf andere Walarten, Populationen oder Altersgruppen sind nicht möglich. Bestehende Forschungen zeigen, dass sich das Gehör vieler Walarten mit dem Alter verschlechtert, aber auch, wenn sie über einen längeren Zeitraum intensivem menschlichen Lärm ausgesetzt sind. Die Reaktionen der Zwergwale auf die Geräusche sind wahrscheinlich auch teilweise mit Reaktionen auf den durch das Experiment verursachten Stress verwoben und daher unzuverlässig.
Tierschutzorganisationen protestierten gegen die Experimente
Bereits vor Start der Experimente formierte sich heftiger Widerstand. Unter der Koordination der Whale and Dolphin Conservation (WDC) unterzeichneten führende Forscher:innen aus aller Welt – darunter auch KYMA-Meeresschutzbiologin Dr. Silvia Frey – einen Protestbrief an die norwegische Regierung. Sie äusserten erhebliche Vorbehalte gegen die Studie und forderten ein Stopp der Experimente. Gleichzeitig wurde eine Petition, gerichtet an die damalige norwegische Premierministerin, lanciert, die 96’000 Menschen aus aller Welt unterschrieben.
Der öffentliche Protest konnte in diesem Fall das Leid der Zwergwale nicht verhindern. Doch wir setzen uns auch in Zukunft mit aller Kraft dafür ein, dass Meerestiere wie Wale geschützt werden – vor unnützer Forschung genauso wie vor Bejagung und anderen Bedrohungen. Zudem sind wir davon überzeugt, dass respekt- und verantwortungsvolle Forschungsmethoden wie Beobachtungsfahrten, die wir im Rahmen unserer KYMA-Expeditionen durchführen, einen echten Nutzen für den Schutz von Meerestieren generieren.
Für den Schutz von Walen spenden
Damit wir uns weiterhin für Meerestiere wie Wale einsetzen können, sind wir auf die Unterstützung von Menschen wie dir angewiesen. Jede Spende bringt uns dem Ziel einer Welt, die Meerestiere schützt ein bisschen näher. Herzlichen Dank, dass du dich an unserer Seite dafür engagierst.
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