

Ökozid: Ein Verbrechen gegen die Natur
Ökozid bezeichnet die massive Schädigung und Zerstörung von Ökosystemen als Folge menschlicher Aktivitäten in vollem Bewusstsein der Risiken. Mit anderen Worten: Es ist die Schädigung der natürlichen Lebenswelt in den Ozeanen und an Land, die schwerwiegend, weit verbreitet oder systematisch ist und die die friedliche Nutzung bestimmter Territorien durch menschliche, tierische und pflanzliche Bewohner:innen stark beeinträchtigt. Ökozid muss international als Verbrechen anerkannt werden.
Die Hauptbereiche des Ökozids
Ökozid hat den ökologischen und klimatischen Notstand geschaffen, dem wir uns jetzt stellen müssen. Die massive Zerstörung von Ökosystemen erfolgt auf unterschiedlichste Weise überall, zu Land und zu Wasser. Es gibt folgende Hauptbereiche des Ökozids: Schädigung der Ozeane, Abholzung, Verschmutzung von Land und Wasser sowie Luftverschmutzung.
Ökozid in den Ozeanen
Die Schädigung der Ozeane tritt auf verschiedenen Ebenen auf. Eine Hauptgefährdung des Lebens im Meer geht dabei von der industriellen Fischerei aus. Die Meere werden leer gefischt, Habitate durch Bodenschleppnetze zerstört und Millionen Meerestiere als Beifang getötet. Auch die Plastikverschmutzung der Ozeane führt zum Tod von unzähligen Meerestieren und zerstört marine Lebensräume. Zudem gehören auch die Ölverschmutzung und der Tiefseebergbau zu den ökoziden Bereichen menschlicher Aktivitäten in den Ozeanen.
Ökozid als internationales Verbrechen erklären
Wir erleben heute das grösste Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Allein eine ungebremste Erderwärmung könnte zum Aussterben von mehr als zwei Drittel der Meerestierarten führen. Die weltweiten Umweltprobleme sind das Resultat jahrzehntelanger schädigender Industrieaktivitäten. Den Unternehmensspitzen sind die Umweltrisiken schon lange bekannt. Es ist höchste Zeit, dass die Industrie, Investoren und Regierungen die Verantwortung für ihre ökoziden Handlungen und Entscheidungen übernehmen müssen. Die bislang geltenden Umweltschutzgesetze und Strafen vermögen nicht, die voranschreitende Zerstörung der Umwelt effektiv aufzuhalten. Eine internationale gerichtbare Verankerung von Ökozid als internationales Verbrechen könnte dies ändern. Denn dadurch könnten für schwere Umweltschäden verantwortliche Personen (durch ihre Handlungen oder Entscheidungen) strafrechtlich verfolgt werden.
Die Aufgabe des seit 2003 existierenden Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in Den Haag ist die Verhütung und Bestrafung der schwersten Verbrechen, die die internationale Gemeinschaft als Ganzes betreffen. Diese vier Verbrechen werden bis anhin verfolgt:
- das Verbrechen des Völkermords;
- Verbrechen gegen die Menschlichkeit;
- Kriegsverbrechen;
- das Verbrechen der Aggression.
Ökozid als schwerwiegende Schädigung der natürlichen Lebenswelt, die die Nutzung bestimmter Territorien stark beeinträchtigt und somit unter anderem auch den Frieden gefährdet, sollte als fünfter Punkt gelistet und damit als schweres internationales Verbrechen gelten.
Die Rolle der Schweiz
KYMA setzt sich dafür ein, dass die Schweiz als einer der 123 Staaten, die das Römische Statut als rechtliche Grundlage des ICC ratifiziert haben, sich für die Ergänzung des Ökozids als fünftes Verbrechen stark macht und bei der jährlichen Versammlung des ICC für die Ratifizierung stimmt. Diese Forderung haben wir in Form einer Petition im März 2025 in Bern eingereicht.
Ein Ökozid-Gesetz würde Unternehmen zur Rechenschaft ziehen und mithelfen, dass sie sowie Investoren sich von umweltschädlichen Praktiken distanzieren.
Gut zu wissen: Internationale Bewegungen

Stop Ecocide International
Stop Ecocide International wurde 2017 gegründet. Sie ist federführend in der globalen Bewegung, die darauf abzielt, Ökozid zu einem internationalen Verbrechen zu machen. Die Organisation hat auch ein globales Manifest lanciert, das Regierungen auffordert, die Deklarierung des Ökozids als internationales Verbrechen zu unterstützen. KYMA sea conservation & research hat dieses mitunterzeichnet.

Internationale Petition
Auch Einzelpersonen können mithelfen, dass Ökozid als internationales Verbrechen anerkannt wird. Unterzeichne die entsprechende Petition und erhebe Deine Stimme zum Schutz der Ökosysteme in den Ozeanen und an Land.
Gut zu wissen: Internationale Bewegungen

Stop Ecocide International
Stop Ecocide International wurde 2017 gegründet. Sie ist federführend in der globalen Bewegung, die darauf abzielt, Ökozid zu einem internationalen Verbrechen zu machen. Die Organisation hat auch ein globales Manifest lanciert, das Regierungen auffordert, die Deklarierung des Ökozids als internationales Verbrechen zu unterstützen. KYMA sea conservation & research hat dieses mitunterzeichnet.

Internationale Petition
Auch Einzelpersonen können mithelfen, dass Ökozid als internationales Verbrechen anerkannt wird. Unterzeichne die entsprechende Petition und erhebe Deine Stimme zum Schutz der Ökosysteme in den Ozeanen und an Land.
Umweltverbrechen stoppen: 6’649 Unterschriften gegen Ökozid eingereicht
Wir fordern die Schweiz auf, Ökozid als Verbrechen anzuerkennen und sich für dessen Aufnahme in den Katalog der schwersten Verbrechen des internationalen Strafgerichtshofs einzusetzen. Heute übergaben wir in Bern 6’649 Unterschriften zuhanden Bundesrat und Parlament.
Historischer Entscheid zur Ahndung von Ökozid
Die EU hat sich auf die gesetzliche Verankerung eines neuen Straftatbestands geeinigt, mit dem Umweltverbrechen geahndet werden sollen. Es ist ein Entscheid mit Signalwirkung – auch für die Schweiz, die bisher wenig tut in diesem Bereich.
Ökozid – eines der schwersten Verbrechen unserer Zeit
Ökozid steht für das, was mit unserer Erde geschieht: Die massive Zerstörung der natürlichen Lebenswelt, dem Zuhause von uns allen. Bislang wird kaum jemand dafür zur Verantwortung gezogen. Wenn wir den Ökozid nicht als eines der grössten Verbrechen unserer Zeit anpacken, wird er das Verbrechen sein, das unsere Zeit beenden wird. Ein Positionspapier von KYMA sea conservation & research erläutert die Hintergründe.